Eselsbrücken

Das Gedächtnis ist ein Netz (vgl. das Gehirn) mit vielen Fäden die unter einander verbunden sind. Wer zu einem Thema noch nichts weiss, hat keine Fäden, um die neuen Infos zu vernetzen. Deswegen ist es hilfreich zu lernen, Hilfsfäden (Eselsbrücken) zu konstruieren, denn jeder noch so abstruse, absonderliche, MERKwürdige Hilfsfaden hilft uns Dinge zu merken. Eselsbrücken sind kluge "Sätze", die handfeste Informationen unvergesslich machen. Esel gehen nicht gern durchs Wasser, darum muss man ihnen Eselsbrücken bauen. Das dauert zwar etwas, aber trotzdem kommt man so leichter und schneller ans Ziel! Genau das Gleiche gilt für die Eselsbrücke als Merkhilfe resp. Lernmethode. Denn unser Kopf ist so stur wie ein Esel und kann sich reine Zahlen und Vokabeln nur schwer merken. Wir denken viel lieber in Geschichten und Bildern. Und so funktionieren viele Eselsbrücken: Man überlegt sich zu einer Sache eine passende Geschichte, einen Reim, eine Assoziation oder einen anderen Zusammenhang und muss dann nur noch diesen behalten.

 

Tipps für Eselsbrücken:

  • Wörter immer im Kontext lernen. Sätze, Redewendungen, Phrasen etc. bleiben einfach besser hängen.
  • Kreativ sein! Alles ist erlaubt - je ausgefallener, desto besser. Hauptsache es hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge.
  • Lachen hebt die Laune und fördert das Gedächtnis (vgl. Lernen mit Spass). Wer sich etwas Lustiges zu einer schweren Vokabel einfallen lässt, wird es locker speichern!
  • Nicht alle Wörter brauchen eine Eselsbrücke - deshalb nicht übertreiben.

Reimen: Reime und Lieder sind für unser Gehirn leicht verdaulich. Deshalb sollte man so oft wie möglich versuchen, wichtige Fakten zu reimen oder Sachverhalte mit einer bekannten Melodie zu unterlegen, um sie schneller und besser behalten zu können (vgl. Gedächtnistraining & -techniken).


Assoziationen: Menschen gelingt es einfacher, sich Daten und Fakten mittels Assoziationen zu merken. Bei einer Assoziation bildet man für einfache Elemente ("langweilige Fakten" wie z.B. Vokabeln) ein Bild im Kopf. Dieses besteht aus einer Assoziation aus dem Ursprungswort und dem zu lernenden Wort.

 

Beispiele:

Auto - car (englisch) >  Denke an ein Auto, in dem ein Karpfen liegt.

 

trocken - dry (englisch) > Stell dir drei ausgetrocknete Schüsselchen in der Wüste vor.


Lerngeschichten (Kettenmethode): Egal ob für Zahlen, Geschichtsdaten oder Fremdwörter funktionieren Geschichten gut. Die zu lernenden Begriffe werden in eine möglichst abstruse, lustige und ausgefallene Geschichte gepackt (vgl. Gedächtnistraining & -techniken). 

 

Eine beliebte Variante einer Kette ist z.B. der Schulweg des Kindes. Zeichne den Schulweg auf und weise Wörter einem Punkt, einem Ort oder einer Person auf dem Schulweg zu (z.B. beim Coop ist "derrière" resp. hinten, Schultreppe ist "sur" resp. auf). Das Kind kann dann gedanklich den Schulweg ablaufen und erinnert sich so wieder an die Wörter, die es gelernt hat.


Zahlen und Symbole (ABC-Technik): Um sich lange Zahlenkombinationen zu merken kann man Zahlen mit Symbolen gleichsetzen. Man verknüpft dabei Zahlen mit Symbolen, die durch ihre Form an die Zahl erinnern (vgl. Gedächtnistraining & -techniken). z.B. Baum steht für 1, Igel steht für 2, Bär steht für 3 usw.


Austausch: Besonders für Fremdwörter und Fachbegriffe bietet sich das Lernen über ein Ersatz-, Schlüssel- oder Ergänzungswort an. Man kann sich dabei ein Wort suchen, das einen ähnlichen Klang hat, oder daraus auch einen ganzen Satz bauen, der einem beim Erinnern hilft. z.B. englisch "mice" für Mäuse klingt wie das deutsche Wort "Mais": "Mäuse knapperen an einem Maiskolben".