Körperübungen zur Steigerung der Konzentration

Über-Kreuz-Übungen: Rechtes Knie mit dem linken Ellenbogen und danach das linke Knie mit dem rechten Ellenbogen berühren. Oder mit der linken Hand das rechte Ohr reiben und danach mit der rechten Hand das linke Ohr.

 

Stilleübung: Das Kind legt sich bequem auf den Rücken und faltet die Hände über dem Bauch, danach schliesst es die Augen und versucht, sich nur auf die Bewegungen des Bauches beim Atmen zu konzentrieren. Anfangs für eine halbe Minute, aber dann kann man die Übung auf bis zu drei Minuten steigern, was man als Erwachsener selbst ausprobieren sollte, um zu verstehen, was man seinem Kind abverlangt. Ziel der Übung ist es, kontrolliert ruhig zu werden, sich zu entspannen und zu sammeln.

 

Gesichtsgymnastik: Die Augenbrauen hochziehen und die Augen und den Mund weit aufreissen. Ein paar Sekunden halten, dann wieder lockern.  Die Augen zusammenkneifen und die Nase rümpfen. Wieder kurz halten, dann locker lassen und zwei Minuten Pause. Verärgert schauen, indem man die Stirn in Falten legt und mit dem Mund eine Schnute zieht. Halten, dann lockern, Pause. Die Wangen aufblasen und die Luft zehn Mal von einer Seite auf die andere schieben. Dann die Luft aus dem Mund strömen lassen und die Wangen entspannen.

 

Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson: In der progressiven Muskelrelaxation wird einem Wechsel von An- und Entspannung der Muskeln gearbeitet, wobei die Kinder unter Anleitung lernen, bestimmte Muskeln und Muskelgruppen anzuspannen und anschliessend wieder zu entspannen. Die Progressive Muskelrelaxation hilft dadurch, Verspannungen im Körper zu lösen und auch tiefsitzenden Stress abzubauen, wobei es notwendig ist, die Übungen regelmässig zu wiederholen.

 

Autogenes Training: Beim autogenen Training wird der Körper durch Gedanken sowie bildhafte Vorstellungen positiv beeinflusst und zur Ruhe gebracht. Autogenes Training schult zunächst die Körperwahrnehmung und die Kinder lernen, dass sie durch Autosuggestion Ängste und Sorgen allmählich entkräften können.

 

Yoga: Beim Yoga gibt es zwei Formen von Übungen: in den Energieübungen (Pranayamas) lernen Kinder, bewusst auf ihre Atmung zu achten, während die Körperübungen (Asanas) aus Kraft- und Dehnübungen bestehen. Yogaübungen unterstützen die Körperwahrnehmung und helfen Kindern dadurch, ein starkes Selbstwertgefühl zu entwickeln, sie fördern aber auch die Konzentrationsfähigkeit und führen zu einer inneren Balance.

 

Shiatsu Körperübungen: Mit der japanischen Fingerdruckmassage Shiatsu oder auch den diese begleitenden Körperübungen können manche Kinder profitieren, denn sie erfahren dabei eine tiefe Entspannung, die es ihrem Körper ermöglicht, sich zu regenerieren und sich dadurch besser zu konzentrieren. Darüber hinaus wird durch die Berührungen die Wahrnehmungsfähigkeit gesteigert, Reize werden besser weitergeleitet und Informationen intensiver aufgenommen, sodass Angst, Anspannung und Aggressionen abnehmen können. Als Beispiel eine kleine Übung: Das Kind setzt sich in den Schneidersitz und kreuzt die Arme. Mit den Händen umfasst es dabei jeweils das gegenüberliegende Knie. Beim Ausatmen langsam nach vorne beugen, Kopf locker hängen lassen. Mit dem Atmen weiter in die Dehnung gehen. Wieder aufrichten. Bei den Wiederholungen Arme und Beine jeweils andersherum überschlagen. Diese Übung kann das Kind so oft wiederholen, wie es ihm gut tut. Die Entspannung wird noch verstärkt, wenn man eine beruhigende Musik dazu laufen lässt. Nach der Übung sollte das Kind aber nicht gleich aufstehen, sondern sich langsam erheben, denn der Kreislauf muss sich wieder aus dem Entspannungszustand kommend umstellen.