Stress(-Abbau)

Stress ist eine uralte physiologische Reaktion des Körpers auf Gefahrensituationen. Empfinden wir eine Situation als bedrohlich (z.B. ein anstehender Test in der Schule), läuft in deinem Körper eine chemische Reaktion ab. Er wird sozusagen in Alarm- und Fluchtbereitschaft versetzt und schüttet Stresshormone aus. Stress kann auch verursacht werden, wenn wir zu viele Reize (384'000 Reize kann ein Mensch pro Tag verarbeiten) über den Tag verarbeiten müssen.

 

Anstehende Tests oder Vorträge können auch schon in der Grundschule bei vielen Schülern Stress hervorrufen. Leidet ein Kind andauernd unter Stress, liegt das in der Regel an mehreren Ursachen. Diese sind meist psychologischer Natur können aber auch durch Themen wie Mobbing, Angst, etc. hervorgerufen werden.

 

In Stresssituationen reagiert jeder anders. Einige fühlen sich hilflos und überfordert, andere sind reizbar und aggressiv. Die körperlichen und psychischen Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Magenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwindel und schlechte Konzentrationsfähigkeit sind allerdings meist ähnlich. Andauernder Stress schwächt auch das Immunsystem, so dass man anfälliger für Krankheiten wird. 

 

Ein Phänomen der heutigen Zeit ist es, dass sich Kinder in Stresssituationen immer mehr an die sozialen Medien wenden und nicht an Vertrauenspersonen.

Tipps zur STressbewältigung

Da sich Stress in vielen Formen äussert und es verschiedene Ursachen gibt, gibt es auch kein Patentrezept dagegen. Die folgenden Tipps können aber helfen, Stress zu bewältigen.

  • Erkenne die Ursache des Stress. Nur wenn du weisst, was den Stress verursacht, kannst du etwas dagegen tun. Beobachte über längere Zeit, wann und warum bei deinem Kind Stresssituationen entstehen. Ist es Zeitdruck? Sind es äussere Faktoren (Streit mit anderen Kindern)? Versuche den persönlichen Stresserzeuger zu erkennen und möglichst zu vermeiden.
  • Unstrukturiertes und unorganisiertes Arbeiten (schlechtes Zeitmanagement) kann schnell zu Stress führen. Arbeiten nach einem Zeitplan (vgl.  Lern- & Zeitplan) hilft, diese Situation zu vermeiden. Wenn frühzeitig ein Zeitplan erstellt wird, kann man sich auch bewusst Freiräume schaffen und Pausen planen. Das hilft, das Gefühl der Kontrolle ("Ich habe alles im Griff, kein Stress.") zurückzugewinnen.
  • Lege bewusst Pausen (vgl. Lernpausen) ein. Denn unter starkem Stress und Druck kannst du nicht konzentriert lernen. Kleine Pausen können schon einiges bewirken.
  • Zur Stressbewältigung gehört auch, bewusst unnötige Störfaktoren (vgl. Störungen & Zeitfresser) zu vermeiden. Laute Mitbewohner, klingelnde Telefone oder surrende Natels beispielsweise können sehr störend sein, wenn du dich konzentrieren musst, und so zu Stress führen.
  • Schaffe auch alle Ablenkungen (vgl. Störungen & Zeitfresser) ab. Halte dich an deinen Zeitplan (vgl. Lern- und Zeitplan), aber belohne dich auch mit Aktivitäten, die dir Spass machen (vgl. Lernen mit Spass). Du kannst auch kleine Entspannungsübungen (vgl. Entspannungstechniken & -tipps) in deinen Tag einbauen.
  • Lass dich nicht davon beeinflussen, was die MitschülerInnen deines Kindes schon gelernt haben oder wie gut sie schon sind. Konzentriere dich auf dein Kind und den individuellen Umgange mit Stress. Halte die Erwartungen realistisch (vgl. Lernstrategien) und orientiere dich nicht an "Wunschdenken".
  • Natürlich gehört zum Wohlbefinden auch die richtige Ernährung (vgl. Hirnnahrung) und eine gesunde Lebensweise. Achte darauf, dass dein Kind in Stressphasen nicht nur Süsses und Fast-Food zu essen bekommt, sondern greife öfters mal zu Obst und Gemüse ("Grunds Znüni"). Das verleiht Energie. Natürlich soll das Kind auch ausreichend trinken (keine Süssgetränke) um leistungsfähig zu bleiben.
  • Hat sich viel Stress und Frustration beim Kind aufgebaut, solltest du für Ausgleich sorgen. Sport und Bewegung sind sehr gut geeignet als Ventil für stressbedingte Anspannung.